Der Beruf des Versicherungsmaklers ist attraktiv für Menschen, die Unabhängigkeit, flexible Arbeitszeiten und lukrative Verdienstmöglichkeiten schätzen. Ob als Quereinsteiger, Berufseinsteiger oder erfahrener Branchenkenner – die Tätigkeit als Versicherungsmakler bietet zahlreiche Perspektiven. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über den Beruf wissen musst, von den Voraussetzungen über Verdienstmöglichkeiten bis hin zur Selbstständigkeit.
Was macht ein Versicherungsmakler?
Versicherungsmakler sind unabhängige Vermittler zwischen Versicherungsunternehmen und Kunden. Ihre Aufgabe ist es, Kunden umfassend zu beraten, passende Versicherungslösungen zu finden und langfristig zu betreuen. Im Gegensatz zu gebundenen Versicherungsvertretern arbeiten Makler mit verschiedenen Gesellschaften zusammen und können daher Produkte unterschiedlicher Anbieter vergleichen.
Aufgaben eines Versicherungsmaklers:
- Kundenanalyse: Ermittlung der individuellen Bedürfnisse und Risiken der Kunden.
- Produktvergleiche: Auswahl der besten Versicherungsprodukte auf dem Markt.
- Beratung: Vermittlung von Wissen über Versicherungsprodukte und Vertragsbedingungen.
- Vertragsabschluss: Unterstützung bei der Erstellung und Unterzeichnung von Verträgen.
- Langfristige Betreuung: Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Versicherungen an veränderte Lebenssituationen.
Vorteile der Unabhängigkeit:
- Zugang zu einer breiten Produktpalette unterschiedlicher Versicherer.
- Kein Interessenkonflikt durch Bindung an eine bestimmte Gesellschaft.
- Vertrauen der Kunden durch objektive Beratung.
Voraussetzungen: Wie wird man Versicherungsmakler?
Um als Versicherungsmakler tätig zu werden, sind bestimmte gesetzliche und fachliche Anforderungen zu erfüllen.
Gesetzliche Voraussetzungen:
- Gewerbeerlaubnis nach § 34d GewO:
- Diese Erlaubnis ist zwingend erforderlich und wird von der Industrie- und Handelskammer (IHK) ausgestellt.
- Sachkundeprüfung:
- Die Prüfung nach § 34d GewO belegt deine Kenntnisse in Versicherungsrecht, Produkten und Kundenberatung.
- Berufshaftpflichtversicherung:
- Diese schützt vor Haftungsrisiken und ist ebenfalls gesetzlich vorgeschrieben.
Persönliche Voraussetzungen:
- Menschenkenntnis und Kommunikationsfähigkeit: Essenziell für die Beratung und Kundenbindung.
- Organisationsgeschick: Zum Verwalten von Verträgen und Kundeninformationen.
- Eigeninitiative: Besonders wichtig für den Aufbau eines eigenen Kundenstamms.
Versicherungsmakler werden ohne Ausbildung: Ist das möglich?
Ja, der Einstieg in den Beruf ist auch ohne klassische Ausbildung möglich. Hier sind die zentralen Punkte:
Quereinstieg in den Beruf:
Viele Menschen entscheiden sich später in ihrer Karriere, Versicherungsmakler zu werden. Der Quereinstieg erfordert:
- Sachkundeprüfung: Diese ist Pflicht, unabhängig von deinem beruflichen Hintergrund.
- Weiterbildungen: Online-Kurse und Selbststudium sind ideale Wege, sich das notwendige Wissen anzueignen.
Vorteile eines Quereinstiegs:
- Direkter Einstieg in die Praxis.
- Nutzung vorhandener beruflicher Kontakte und Erfahrungen.
- Möglichkeit, sich auf bestimmte Zielgruppen oder Branchen zu spezialisieren.
Wie läuft die Ausbildung zum Versicherungsmakler ab?
Eine klassische Ausbildung ist nicht zwingend erforderlich, doch sie kann dir den Einstieg erleichtern und dir tiefere Einblicke in die Branche geben.
Inhalte der Ausbildung:
- Rechtliche Grundlagen: Versicherungsvertragsgesetz (VVG), Handelsrecht und Verbraucherschutz.
- Produktwissen: Lebens-, Kranken-, Sach- und Haftpflichtversicherungen.
- Beratungskompetenz: Techniken zur Bedarfsermittlung und Kundenkommunikation.
- Vertrieb und Marketing: Kundenakquise und Bestandsmanagement.
Dauer und Kosten:
- Ausbildungsdauer: Abhängig von der gewählten Weiterbildung – in der Regel 3 bis 12 Monate.
- Kosten: Zwischen 500 und 1.500 Euro für Online-Kurse oder IHK-Lehrgänge.